Anti-Dekubitus-Matratzen
Mit HMMso Dekubitus vorbeugen und heilen - mit den passenden Lagerungshilfen
Wundliegen als Problem besteht weiter: Stichproben ( 2012 ) ergaben, dass etwa 14 % aller Krankenhauspatienten sowie 30 % älterer Patienten unter einem oder mehreren Druckgeschwüren unterschiedlichen Schweregrads leiden. Eine oft monatelange Behandlung kostet bis zu 50.000 Euro - in der Summe jährlich bis zu zwei Milliarden, vom Leid Betroffener gar nicht zu reden: Jede Bewegung verursacht starke Schmerzen, und der zwei bis dreimal tägliche Verbandswechsel stellt nicht nur für die Pflegekraft eine Belastung dar. Dekubituspatienten leiden unter depressiven Verstimmungen und vermeiden aus Scham sogar den Kontakt zu nahen Angehörigen.
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Dabei können spezielle Hilfsmittel wie Antidekubitus Matratzen die Situation Pflegebedürftiger entscheidend verbessern. Das Ziel: Wundliegen durch aktivierende Rehamaßnahmen wie Mobilisierung vermeiden, unterstützt durch eine druckentlastende Lagerung, die dem Grad der Gefährdung sowie dem Dekubitus Stadium und den persönlichen Bedürfnissen des Patienten Rechnung tragen. Matratzen sind sinnvolle Hilfsmittel - vorausgesetzt, das Pflegepersonal berücksichtigt alle Risikofaktoren wie Hautveränderungen, Ernährungszustand und Immobilität, ob in der Pflegeeinrichtung oder im häuslichen Umfeld. Welche Grunderkrankung liegt vor und wie hoch ist das Dekubitusrisiko? In welchem Stadium/welcher Wundheilungsphase befindet sich der Dekubitus? Wie mobil und geistig rege ist der Patient? Geht es um Akut-, Kurzzeit- oder Langzeittherapie? Wer wird den Patienten versorgen?
Das verursacht Dekubitus
Ein Dekubitus entsteht durch anhaltenden, starken Druck von Körpergewicht auf die Unterlage sowie von Knochen auf das Gewebe, durch Reibung verschlimmert - immobile liegende oder sitzende Patienten entwickeln ihn. Sensibilität nimmt mit zunehmendem Alter ab, so dass Veränderungen erst bei Wundschmerz bemerkt werden - Wunden, die Infektionen geradezu anziehen. Einmal entzündet, dauert die Heilung oft lange, tiefen Wunden und abgestorbenen Zellwänden (Nekrosen) ist oft nur per Operation beizukommen.
Wieso hat einfacher Dauerdruck so fatale Folgen? Wo immobile Patienten dem Druck nicht ausweichen können, werden versorgende, arterielle Blutgefäße zusammengedrückt. Mangeldurchblutung führt zur Unterversorgung von Körperzellen, die schließlich absterben. Zudem gelingt der Abtransport saurer Stoffwechselprodukte über venöse Blutgefäße schlecht: Übersäuertes Gewebe führt zu Gefäßerweiterung mit Flüssigkeits- und Eiweißaustritt, dann zu Ödemen, Blasen und Gefäßthrombosen - und letztendlich Dekubitus. Scherkräfte verschärfen die Problematik, da sich die im Alter wenig elastischen Hautschichten durch unsensibles Umlagern gegeneinander verschieben - was die Blutzirkulation ebenfalls behindert.
Ein trockenes Bettklima ist unverzichtbar: Hautfeuchtigkeit durch Schwitzen und Urin bei Inkontinenz lassen die obere Hautschicht aufquellen, so dass Erreger eindringen können. Gummilaken? Besser nicht, sie stauen die warme Feuchtigkeit. Eine gute Matratze besitzt Be- und Entlüftungskanäle, ihr ausreichend weiches Profil schützt sensible Körperstellen wie Fersen oder Ellenbogen. Überhaupt mildern Hilfsmittel den Druck auf gefährdete Hautareale, indem sie ihn auf eine größer dimensionierte Auflagefläche verteilen. Während eine 90°-Seitenlage oder Rückenlage Druckgeschwüre befördert, erweist sich die 30°-Schräglage als günstiger, weil jeweils nur rechte oder linke Gesäß- bzw. Körperseite belastet werden - Bereiche ohne Knochenvorsprünge, die Druckbelastung besser aushalten.
Optimal lagern bei Dekubitus
Micro-Stimulationssysteme fördern die Wahrnehmung und reduzieren gleichzeitig den Schmerz, denn sie regen den Patienten an, Bewegungen auszuführen, die die Hautdurchblutung verbessern. Auch durchdachte Weichlagerung sowie klein- und großzellige Wechseldrucksysteme eignen sich für die Prophylaxe und unterstützen wirksam die Rehabilitation. Dagegen verbietet moderner Erkenntnisstand den Einsatz von Antidekubitus Hilfsmitteln wie Fellen, Wassermatratzen, Sitzringen oder Watteverbänden.
Systeme der Weichlagerung passen sich über eine große Auflagefläche optimal dem Patienten an. Ein Pläydoyer für extreme Weichlagerung? Keinesfalls: Sie verlangsamt die Feinmotorik. Eine gute Weichlagerung gibt dem Patienten Halt und unterstützt dessen Bewegungen - wie vorbeugende Würfelmatratzen für Dekubiti bis Grad I. Viscoelastischer Schaumstoff der Würfel passt sich bei Belastung den Druckpunkten präzise an - und verhindert so ein Wundliegen. Über 160 fest miteinander verbundene Würfel mit abgerundeten Oberflächen mindern die Scherkraft, bieten Druckentlastung und verbessern das Mikroklima.
Antidekubitus Viscomatratzen aus FCKW-frei geschäumten Schaumstoffen eignen sich für die Weichlagerung von kachektischen und Schmerzpatienten bzw. Dekubiti bis Grad II. Ein angenehmes Microklima sorgt für erholsamen Schlaf, denn die Liegefläche verfügt über Klimaöffnungen in der Oberschicht. An der Unterseite ergonomisch eingeschnitten, passt sie sich optimal an viergeteilte Liegeflächen an.
Für eine Weichlagerung bis Grad III sorgen Matratzen mit dreischichtigem Aufbau, die nach klinischen Standards entwickelt wurden. Ein Dreischichtaufbau gewährleistet optimale Einsinktiefe und beste Druckentlastung für schmerzsensible Menschen. Ihre Randzonenverstärkung unterstützt die Mobilisation, erleichtert die Pflege und hilft dem Patienten, sich aufzurichten bzw. aufzustehen. Microklima sorgt für Wohlgefühl.
Das Prinzip von Wechseldruckmatratzen: Sie arbeiten mit luftgefüllten, austauschbaren Zellen wechselnder Anordnung zur wechselnden Druckentlastung verschiedener Körperbereiche, sind allerdings für wahrnehmungsgestörte Schmerzpatienten weniger geeignet. Ein wasserundurchlässig bezogenes, großzelliges Wechseldruck-Auflagesystem bis Grad II unterstützt die Antidekubitus-Therapie mittels Lagerung und wird durch Einraststeckverbindungen fixiert. Ein optisches und akustisches Signal meldet Druckverluste sofort. Dieses System, das sich stufenlos je nach Patientengewicht regulieren lässt, wird über klappbare Metallbügel am Bett befestigt. Bei Dekubiti bis Grad III bietet ein Statiksystem zusätzliche Unterstützung, mit variabler Zykluszeit und stufenloser Druckeinstellung per Drucktaster - patientenindividuell für die besonders schonende Lagerung von Schmerzpatienten. Eine optische Anzeige meldet, dass der gewünschte Druck erreicht ist.
Lagerungshilfen für erholsamen Schlaf
Nackenkissen mit großer Liegefläche schützen vor Verspannungen und entlasten die Wirbelsäule. Für den langfristigen Einsatz im Pflegebett sollte ihr Kern aus atmungsaktivem, viscoelastischem Material bestehen. Daneben sind anpassungsfähige Visco-Halbrollen druckentlastende Erholungskissen für den Nacken, aber auch Rücken, Arme und Beine, ebenso wie Venenkissen, die Beine und Rücken unterstützen. Ein doppelt gearbeiteter, waschbarer Ellenbogenschutz oder Fersenschoner bietet optimale Druckentlastung. Per Klettband zu schließen, ist er individuell einstellbar. Spürbare Erleichterung bieten auch frotteebezogene Lagerungs-Kniekissen aus Polyätherschaum, die in Seitenlagerungsposition Druckstellen und Aufeinanderreiben der Knie verhindern.
Das universelle Lagerungssystem? Es existiert nicht. Ebenso wenig, wie es ohne eine fortlaufende Umlagerung des Patienten geht. Nehmen Sie sich Zeit, ein Lagerungssystem auszuwählen, dass den individuellen Bedürfnissen jedes Patienten gerecht wird.